Pflanzen sind eine wunderbare Art in Verbindung mit der Natur zu treten. Der Zyklus ihres Lebens spiegelt den Jahresverlauf und kann uns helfen, unsere eigenen Rhythmen wahrzunehmen. Aus einem winzig kleinen Samen entstehen sie. Sie nehmen sich während des Frühjahrs Zeit zu wachsen, zeigen ihre vollste Pracht, wenn sie im Sommer blühen, im Herbst bilden sie ihre Früchte aus, geben ihre Samen wieder an den Boden ab und sterben im Winter. Doch diesem Sterben liegt eine besondere Magie inne, denn die Pflanzen geben sich dem Boden hin, um neues Leben zu kreieren. Und so wird der Leib der Pflanze zu fruchtbarem Humus, der wiederum die Lebensgrundlage der Samen bildet, die zuerst einen Winter lang ruhen, bevor sie im nächsten Frühling wieder loslegen. Ist das nicht magisch? Dieses Blühen und Loslassen, das Wachsen und Sterben. Ein ewiger Kreislauf, der sich auch in uns selbst finden lassen darf.
Doch Pflanzen können noch so viel mehr! Ihre medizinischen Eigenschaften unterstützen unsere Gesundheit und die feinstofflichen Qualitäten verbinden uns mit der geistigen Welt und der seelischen Ebene. Pflanzen sind wunderbare Lehrerinnen und sie berühren mich von Tag zu Tag mehr. Wie sie mit der Sonne tanzen, ihre Gedichte in Form von Farben in den Himmel schreiben. Wie sie in einer vollkommenen Symbiose mit den Insekten leben, wie sie so viel von sich geben, ohne Zweifel und ohne sich zurückzuhalten, weil sie wissen, dass sie nur durch das Geben erhalten können. Sie geben ihren süssen Nektar und erhalten so ihren Fortbestand. Ich bin inspiriert, wie sie sich ohne Scham der Welt zeigen, auch wenn niemand hinsieht. Welch tiefe Weisheit in ihnen steckt und wie sie immer ganz genau wissen, was zu tun ist. Wie sie ihrer Bestimmung folgen, weil ein Samen gar nicht anders kann, als seinen Keimling empor zu strecken, und wie sie nichts erwarten.
In diesem Artikel zeige ich dir 5 Wege, um mit Pflanzen zu arbeiten. Du findest im Folgenden eine Anleitung zu einer Tinktur, einem Elixier, einem Räucherbündel, einer Meditation und verschiedenen Teemischungen.
Achtung!
Bitte beachte, dass du dir immer hundertprozentig sicher sein musst, um welche Pflanze es sich handelt, bevor du mit ihr arbeitest. Ausserdem möchte ich dich bitten, achtsam und sorgfältig zu ernten. Frage die Pflanze, ob du sie nehmen darfst und pflücke nur, wenn es mindestens 7 oder mehr der gleichen Pflanzen hat. Nimm niemals alle, sondern lasse mindestens zwei Drittel zurück.
Tinktur
Eine Tinktur ist ein Pflanzenauszug, bei dem die medizinischen und feinstofflichen Wirkstoffe der Pflanze mittels Alkohol extrahiert werden. Der Alkohol sorgt zudem dafür, dass der Auszug haltbar gemacht wird und über die Schleimhäute gut aufgenommen werden kann. (Quelle: avogel.ch)
Vorgehensweise:
Zerkleinere die medizinische Pflanze, falls sie in grossen Teilen daher kommt. Dabei kannst du die getrocknete oder frische Pflanze verwenden.
Lege die Pflanzenteile in ein sauberes Marmeladen- oder Einmachglas.
Fülle das Glas so weit mit Alkohol, dass alle Pflanzenteile bedeckt sind. Ich verwende als Alkohol immer Wodka, weil dieser farb- und geschmacksneutral ist. Achte darauf, dass deine Flüssigkeit ca. 40% oder mehr Alkohol enthält.
Beschrifte dein Glas mit der Pflanze und dem Datum.
Platziere deine Tinktur an einem dunklen und kühlen Ort. Schüttle sie alle paar Tage.
Nach 4-6 Wochen ist die Tinktur fertig. Du seihst sie ab und füllst die Flüssigkeit in ein dunkles Glas.
Zur Verwendung gibst du ein paar Tropfen der Tinktur in ein Glas mit Wasser und nimmst sie so ein.
Ein paar Tinkturvorschläge:
Holunderbeeren-Tinktur zur Stärkung des Immunsystems
Kapuzinerkresse-Tinktur als natürliches Antibiotikum
Johanniskraut-Tinktur, um die Stimmung aufzuhellen und die Nerven zu stärken
Ringelblumen-Tinktur für die Wundheilung
Bitte beachte, dass dies keine medizinische Beratung ist und dass du die Tinkturen nur auf eigene Verantwortung und/oder nach Rat von einer Ärztin, einem Arzt verwenden solltest.
Meine liebsten Teemischungen
Hinweis: Du kannst die Kräuter frisch verwenden, dann musst du den Tee gleich trinken. Willst du den Tee haltbar machen, so solltest du die Kräuter an einem trockenen und eher dunklen Ort zuerst trocknen lassen. Dies kannst du tun, indem du die Kräuter zu einem Bündel zusammenbindest und kopfüber aufhängst oder indem du die losen Blätter in Körbchen oder auf Back- oder Zeitungspapier lose ausbreitest und sie so einige Tage (je nach dem auch Wochen) trocknen lässt.
Frauenkraft Tee
für entspanntere Mondtage
Schafgarbe, Rotklee, Frauen- und/oder Silbermantel, Quendel
Refresh Tee
Sommer in der Tasse
Pfefferminze, Zitronenmelisse, Holunderblüten
Glückstee
für gute Laune
Zitronenmelisse, Zitronenverveine, Ringelblume, Rose
Mondtee
für guten Schlaf
Rose, Kamille, Lavendel, Kakao
Räucherbündel
Eine einfache, aber effektive Art, um mit Pflanzen zu arbeiten, ist das Räuchern. Bereits unsere Vorfahren haben das Räuchern genutzt, um Haus und Stall energetisch zu reinigen. Beim Räuchern werden Duft- und Wirkstoffe, so wie feinstoffliche Energien freigesetzt. Verbunden mit einer bewussten Absicht, zum Beispiel bei einem Neuanfang, einer Trennung, nach einem Umzug oder einer Krankheit, kann das Räuchern zu einem schönen, achtsamen Ritual werden. Es gibt verschiedene Arten zu räuchern (auf Kohle, mit dem Stövchen, als Räucherbündel oder -stäbchen). Hier stelle ich dir das Räucherbündel vor. (Quelle: drogerie-meer.ch)
Sammle achtsam Pflanzen, die du räuchern möchtest. Dabei kannst du intuitiv vorgehen oder dich bewusst über ein Thema informieren und dir so die entsprechenden Pflanzen zusammenstellen. Bitte informiere dich im Voraus, welche Pflanzen sich zum Räuchern eignen und welche Kontraindikationen es gibt!
Lege das gesammelte Pflanzenmaterial zu einem Bündel zusammen und umwickle es sehr eng mit einer Schnur aus Naturfaser.
Hänge das Bündel dann kopfüber an einem dunklen und trockenen Ort auf. Am besten wählst du ein Ort, an dem nicht zu viele menschliche Energien zusammen kommen.
Nach einigen Wochen sollte dein Bündel trocken sein und du kannst es vorsichtig anzünden.
Die Arbeit mit dem Räucherbündel:
Wenn du das Bündel anzündest, verbindest du dich mit einer Intention, einer Absicht. Räuchere den Raum oder auch dich selbst ein. Öffne dann die Fenster, damit der Rauch und all das, was er reinigt, hinaustreten darf.
Ein paar Räucherbündel-Vorschläge:
Reinigung: Lavendel, Garten- und Wiesensalbei
Entspannung, Schutz und Unterstützung bei Veränderung: Beifuss
Positive Energie: Königskerze
Innere Einsicht: Schafgarbe
Erfüllung der Wünsche: Labkraut
Pflanzenelixier
Du brauchst:
Eine handvoll frische oder getrocknete Kräuter, die dich ansprechen und essbar sind (z.B. Rose, Ringelblume, Zitronenmelisse, Pfefferminze, Lavendel, roter Klee usw.)
Ein leeres und sauberes Marmeladenglas, das ca. 200-250 ml fasst
Ca. 150 ml Wodka oder ein alkoholisches Getränk deiner Wahl mit mindestens 40% Alkohol
Ca. 1 – 2 EL flüssiger Honig oder Ahornsirup
Lege deine Pflanzen in das Glas und fülle dieses mit dem Alkohol auf. (Die Masseinheiten von oben sind eine ungefähre Angabe, je nach dem wie gross dein Glas ist und wie viele Pflanzen du verwendest. Aber keine Angst, du kannst nicht viel falsch machen!)
Rühre den Honig ein und vermenge alles miteinander.
Lasse dein Elixir einen Mondzyklus lang an einem dunklen und kühlen Ort ziehen. Schüttle das Glas immer wieder einmal.
Nach einem Monat leerst du dein Elixier durch ein Sieb. Die Flüssigkeit kannst du in einem kleinen Glasfläschchen aufbewahren.
Achte darauf, dass du alle Schritte achtsam und mit Intention (vielleicht zündest du eine Kerze an oder räucherst zuerst den Raum aus) verrichtest.
Die Arbeit mit dem Elixier:
Der Unterschied eines Elixiers zu einer Tinktur ist die Absicht. Wo eine Tinktur mit einer eher medizinischen Absicht eingenommen wird, wirkt das Elixier auf energetischer und spiritueller Ebene.
Bevor du mit der Arbeit beginnst, ist es schön, wenn du einen Teil deines Elixiers der Erde zurückgibst und dich in Dankbarkeit mit ihr verbindest.
Gib dann ein paar Tropfen deines Elixiers in ein Glas mit Wasser. Nimm dir Zeit, um dich mit den Pflanzen zu verbinden, die ihre Wirkung nun in deinem Elixier entfalten dürfen. Falls du Sommerpflanzen verwendet hast, dann kannst du dir beim Trinken vorstellen, wie die Sonne sich in dir ausbreitet.
Elixiere wirken auf der geistigen Ebene und verbinden dich mit den Pflanzen, deinem Herzen und der Traumwelt. Du kannst das Elixier immer dann verwenden, wenn du ein wenig Sommer und Sonne brauchst. Im Kühlschrank gelagert, hält es viele Monate lang und kann dein Begleiter durch die dunklere Jahreszeit sein.
Pflanzenmeditation
Finde einen bequemen Sitz und nimm deine Pflanze (eine Pflanze, zu der du dich hingezogen fühlst) in die Hand.
Alternativ kannst du diese Meditation auch im Freien mit einer in der Natur wachsenden Pflanze durchführen.
Schau dir deine Pflanze ganz bewusst an. Nimm wahr, was du siehst. Werde so detailreich wie möglich und stell dir vor, wie deine Augen die äusseren Schichten der Pflanze durchdringen können. Manchmal braucht es seine Zeit, bis du die Pflanze wirklich ganz bewusst ansehen und deinen Blick durch das Offensichtliche gleiten lassen kannst. Sei geduldig und sitze einige Minuten so.
Stell dich deiner Pflanze in einer Weise vor, wie es für dich stimmt. Vielleicht tust du es in Gedanken, vielleicht brauchst du auch wirklich deine Stimme. Indem du dich vorstellst, erschaffst du sogleich ein persönlicheres Verhältnis zur Pflanze und den Wesen, die diese bewohnen.
Erlaube der Pflanze einige Augenblicke, um deine Präsenz wahrzunehmen. Sobald du dich bereit fühlst, stelle ihr folgende Frage: Was ist deine Botschaft?
Sei einfach präsent, atme und bleibe offen und neugierig. Die Antwort mag auf sich warten lassen, da Pflanzen langsam und meditativ sind, und oftmals kommt sie in unterschiedlichster Form. Vielleicht kommt sie in Worten, vielleicht aber auch in Bildern, Gefühlen, Erinnerungen, Zeichen, Liedern, etc.
Wenn nichts kommt, frage nochmals. Aber bleibe geduldig. Manchmal bekommst du erst später eine Antwort. Achte auch auf deine Träume, denn die Antwort mag sich darin versteckt haben.
Bleibe so lange mit deiner Pflanze verbunden, wie es sich für dich gut anfühlt. Aber beachte immer, dass du dir und den Pflanzengeistern Zeit lassen darfst.
Wenn du bereit bist, die Verbindung zu lösen. Bedanke und verabschiede dich von der Pflanzen, so wie es für dich stimmt.
Vielleicht möchtest du zum Abschluss deine Erkenntnisse aufschreiben.
Basierend auf der flower gazing meditation von Kate Clearlight (@plantfolk).