Naturmenschgespräch mit Sarah und Caroline Meer
Vor etwa einem Jahr bin ich durch eine Freundin auf Paracelsus und seine Signaturenlehre gestossen. Als astrologisch und «kräuterisch» sehr Interessierte eröffnete mir diese Einführung einen neuen Horizont und ein neues Bewusstsein für mich als ganzheitlicher Mensch. Paracelsus ordnete allem im Kosmos eine Signatur zu, die verbunden ist mit einem der (damals bekannten) 7 Planeten, wobei der Mond und die Sonne hier auch dazu zählen. Somit resoniert jede Pflanze, jeder Mensch, jedes Organ, jede Krankheit, jeder Klang, jede Farbe usw. mit einem dieser 7 Planeten. Dieses Wissen um unseren eigenen Geburtsherrscher (der Planet, der bei unserer Geburt am nächsten an unserem Sternzeichen war), aber auch die Eigenschaften von Beschwerden und/oder Heilpflanzen nach Paracelsus unterstützt uns dabei, Harmonie in unser System zu bringen, uns und unsere Symptome besser zu verstehen und in Einklang mit den Rhythmen der Natur zu kommen.
Durch meinen Einführungskurs in die Paracelsus-Medizin bin ich dann über Sarah und Caroline Meer gestossen, die in Siebnen (CH) die ganzheitliche Drogerie Meer - und neu auch das Café Salon Meer - führen und sich unter anderem auf die Paracelsus-Medizin spezialisiert haben. Sarah ist Drogistin und Caroline Designerin. Gemeinsam entwickeln die Schwestern Produkte, die die universelle Kraft der Natur in den Vordergrund stellt.
In diesem Gespräch erfährst du…
…was die universelle Kraft der Natur ist.
…warum die Rhythmen der Natur so wichtig sind.
…wer Pracelsus war und wie seine Signaturenlehre auch heute noch aktuell ist.
...und vieles mehr!
Ein Satz, der mich auf eurer Webseite gleich angesprungen hat, ist: «Wir glauben an die universelle Kraft der Natur.» Es klingt bei mir natürlich sehr fest an, weil ich auch an diese Kraft glaube. Die Natur ist das Wichtigste und etwas, das es zu schützen gilt. Auf eure Arbeit bezogen, was ist dieser Glaube an die universelle Kraft der Natur?
Sarah: Eigentlich ist es das, was die Leute jetzt automatisch wieder finden. Man merkt im Alltag, dass die Menschen geerdet sind, wenn sie in den Wald gehen. Es ist schwierig zu beschreiben, weil das etwas ist, was man einfach spürt, wenn man in der Natur ist. Wir sind ein Teil der Natur, das ist das Universelle. Unsere Heilmittel findet man in der Natur. Wir sind eingebettet in der Natur geboren und haben Resonanz zur Natur und dort finden wir alles, was wir brauchen, unter anderem unsere Nahrung und warum nicht auch unsere Heilmittel? Alles ist aufeinander abgestimmt, so auch unsere Heilmittel. Auch Medikamente haben ihren Ursprung in der Natur. Zum Beispiel basiert Aspirin auf dem Wirkstoff von Mädesüss. Alles hängt miteinander zusammen. Wir vergessen das nur teilweise wieder.
Ich glaube auch, dass viele Menschen sich nach mehr sehnen. Oftmals braucht es mehr, als nur die körperliche Ebene zu betrachten. Und hier unterstützt uns die Natur. Ich kann mir vorstellen, dass ihr mit eurer Arbeit die Menschen eben auch auf einer anderen Ebene unterstützt.
Caroline: Ich glaube, es braucht diese Verbindung zur Natur auch im Hinblick zum Verlauf der Jahreszeiten. Wir sind eingebettet in etwas Grösseres und dürfen die Qualitäten der Jahreszeiten in unser Leben integrieren. Weil es sich so viel natürlicher lebt. Und mit mehr Sinn, wenn man weiss, dass im Frühling alles blüht, Vögel zwitschern, die Insekten fliegen. Es ist die Zeit, in der man sich austauscht und nach draussen geht. Und nun im Herbst hat es eine ganz andere Qualität. Die Pflanzen ziehen sich ins Erdreich zurück und auch wir kommen mehr zur Ruhe. Ich finde diese Analogien so spannend. Wenn man mehr danach lebt, gibt das einem eine ganz andere Tiefe und ein anderes Lebensgefühl.
S: Auch mit der Ernährung, die ja die Basis von allem ist. Als Kind haben wir vielleicht im Winter noch nach Erdbeeren verlangt, doch heute haben wir das Bewusstsein, dass es nun im Herbst eher die Wurzelgemüse sind, die uns gut tun. Indem wir die Natur beobachten, können wir sehen, was wir brauchen.
Ihr arbeitet stark mit den Rhythmen der Natur. Nicht nur das, was im Aussen ist, betrifft mich, sondern das, was im Aussen ist, ist auch in mir. Jetzt ist es Herbst, jetzt geht ganz viel nach innen, vieles darf seinen Abschluss finden. Dieses Zyklische wieder einzuladen ist so wertvoll, weil wir alle zyklische Wesen sind. Leider haben wir das in unserer Zeit verloren, weil von uns verlangt wird, dass wir immer gleich funktionieren. Und darum finde ich es einen sehr wichtigen Teil, die Rhythmen der Natur wieder in unser Leben einzuladen, um wieder zurück zu mehr Achtsamkeit und Naturverbundenheit zu finden.
C: Es ist natürlich auch schwierig. Bei uns ist die Weihnachtszeit zum Beispiel die stressigste Zeit. Dann, wenn wir uns eigentlich zurückziehen möchten. Manchmal erlauben es die Lebensumstände leider nicht, nach diesen Rhythmen zu leben. Und dennoch können wir mehr Achtsamkeit und das Bewusstsein in unser Leben integrieren.
S: Oder eben die Natur zur Unterstützung herbeiholen. Beispielsweise steht in der Anthroposophie der Rhythmus im Mittelpunkt. Sie schaut auf die Natur und den Menschen und hilft so die Prozesse in Einklang zu bringen.
Ihr unterstützt mit eurer Arbeit ja auch, diesen Rhythmus wieder zu finden. Vieles ist universell und gleichzeitig sind wir ja auch alles Individuen. Und vielleicht kommt genau hier Paracelsus ins Spiel?
C: Ja, jeder Mensch ist individuell und einzigartig und man kann nicht wie in der Schulmedizin einfach etwas über alle stülpen und das hilft dann. Uns ist das Ganzheitliche extrem wichtig.
Lasst uns hier doch zu Paracelsus übergehen. Er ist wahrscheinlich vielen noch kein Begriff. Auch ich kannte ihn noch nicht wirklich, obwohl ich mich in diesem Feld bewege. Könnt ihr eine kleine Einführung in die Paracelsus-Medizin geben?
C: Paracelsus hat im Mittelalter in Einsiedeln gelebt, wo wir lustigerweise bis vor Kurzem unsere Herstellungsstätte hatten. Er war sehr vielseitig, war Arzt, Naturheilpraktiker, Philosoph, Alchemist und hat schon früh begonnen jeden Menschen individuell zu behandeln. Er hat erkannt, dass Psyche, Körper, Geist zusammenhängen und dass du eben nicht nur den Körper heilen kannst, wenn der Geist krank ist. Daraus hat er dann die Signaturenlehre geschaffen. Kennst du diese?
Jeder Mensch ist ein kleines Sonnensystem.
Ja, ich kenne sie. Aber ich denke, viele der Lesenden nicht. Kannst du erklären, was das ist?
C: Für Pracelsus ist jeder Mensch ein kleines Sonnensystem. Jedes Organ hat er einem Himmelskörper zugeordnet, denn seine Devise war: Wie oben, so unten. Er hat das hermetische Gesetz entdeckt und war der Überzeugung, dass das, was im Kosmos geschieht, auch eine Auswirkung auf uns, die Pflanzen, Tiere, Mineralien hat, weil alles miteinander resoniert. Damals kannte man erst 7 Planeten, weil Uranus, Neptun und Pluto noch gar nicht entdeckt worden waren. In der Astrologie sagt man, dass man ein Planet, solange er noch nicht im Bewusstsein ist vom Mensch, auch nicht spürt. Deshalb hat er mit den klassischen 7 Planeten bis Saturn gearbeitet (In der Astrologie werden auch der Mond und die Sonne als Planet bezeichnet, die Erde jedoch nicht mitgezählt, weil sie in der Betrachtungsweise im Zentrum steht, Anm. d. Autorin). Nach seiner Theorie hat jede Pflanze, jedes Tier, jeder Stein eine Signatur, die einem Planeten entspricht. Zum Beispiel ordnete er Planzen mit rosa Blüten, weich geschwungenen Formen und einer wohltäterischen Wirkung dem Planeten Venus zu. Venus ist der Planet der Liebe, der Grosszügigkeit, Herzlichkeit, Schönheit, Ästhetik. Oder Marspflanzen sind meistens rot mit Stacheln oder Dornen, haben etwas Wehrhaftes. Der Planet Mars ist der Kriegsplanet und so sind das oft Pflanzen, die das Immunsystem unterstützen, zum Beispiel der Sonnenhut mit seinem stacheligen Schirm, der einen schützt. So schaffte Paracelsus diese Bezüge zwischen Pflanzen und Planeten.
S: Eine Pflanze kann auch mehrere Signaturen haben und wir Menschen auch. Die Signaturenlehre soll nicht dogmatisch angeschaut werden, sondern mehr als Hinweis betrachtet werden.
Hier vielleicht ein Beispiel aus meiner eigenen Erfahrung. Ich kenne mich ein bisschen mit Astrologie aus und kenne mein Geburtenhoroskop ziemlich gut. Im Voraus der Einführung in die Paracelsus-Medizin wusste ich nicht, was mein Geburtsherrscher ist, war mir aber ziemlich sicher, dass es der Mond sein würde, weil ich mich ihm sehr zugehörig fühle. Doch mein Geburtsherrscher ist der Jupiter, was ich im ersten Moment nicht verstehen konnte, doch nun mit der Zeit merke ich, wie sehr der Jupiter als mein Geburtsherrscher Sinn macht. Das heisst jedoch nicht, dass der Mond für mich nicht wichtig ist, aber dieses sich Wiedererkennen im Jupiter war auch sehr schön.
S: Wenn jemand zu uns in den Laden kommt und wir über die Signaturenlehre oder den Geburtsherrscher sprechen, können wir natürlich auch aufs Tierkreiszeichen schauen. Wie gesagt, es soll nicht dogmatisch sein.
C: Je nach dem mit welchem System man es betrachtet, ob Paracelsus, tropische oder siderische Astrologie, kommt Unterschiedliches dabei raus.
S: Darum arbeiten wir gerne mit Indikationen. Zum Beispiel empfehlen wir jetzt gerne das Marsöl fürs Immunsystem oder auch das Sonnenöl, wenn einem die Sonne fehlt. So kann man natürlich auch arbeiten. Und schlussendlich geht doch alles auf.
C: Ja genau, wir arbeiten gerne thematisch. Wenn jemand zum Beispiel gerade eine Arbeit schreiben muss und viel Konzentration braucht, empfehlen wir das Merkuröl, weil dieses die unterstützenden Eigenschaften für diese Situation mit sich bringt. In der Astrologie arbeiten wir ja auch gerne mit den gegenüberliegenden Polen. Das, was auf der anderen Seite ist, ist auch wichtig für uns. Vielleicht bräuchte jemand, der viele Venus-Qualitäten hat, eben genau auch noch ein wenig Mars. Denn schlussendlich geht es immer um diesen Ausgleich. Und spannend ist eben auch, dass die Paracelsus-Medizin auch mit anderen Theorien übereinstimmt und unter dem Strich alles miteinander aufgeht.
So spannend! Wenn man bedenkt, dass Paracelsus bereits im Mittelalter damit gearbeitet hat und die Astrologie, die ja schon von den Griechen angewendet wurde oder auch die Chakren aus der yogischen Philosophie und all das kommt dann zusammen zu etwas Ganzheitlichem. Das ist unglaublich faszinierend! Aber all diese Theorien anzuwenden ist auch viel! Was würdet ihr jemandem empfehlen, der sich dafür interessiert? Wie kann ich beginnen in die universelle Kraft der Natur zu kommen, gerade auch mit Paracelsus? Wie kann ich das in mein Leben integrieren, ohne dass es zum Stress wird?
C: Ich würde sagen, beginne einfach mal wahrzunehmen. Gehe in die Natur und merke, wie sie dich erdet und welche Ruhe sie dir gibt. Merke, dass die Natur dich beeinflusst und beginne dich für die Rhythmen der Natur, aber auch deine eigenen, zu interessieren. Lerne, dich so selbst besser verstehen. Und danach kannst du dich immer noch mit den Dingen auseinandersetzen, die dich interessieren. Aber ich glaube, man muss zuerst einmal bei sich selbst ankommen und sich selbst spüren. Es braucht nicht immer eine Anleitung, sondern du musst dich auf dich selbst verlassen können. Viele Menschen wollen alles richtig machen und sind so sehr aufs Aussen ausgerichtet, anstatt sich selbst zu vertrauen.
S: Jeder Mensch kann das. Beginne so, dass du einen Weg einfach immer wieder abläufst, so habe ich begonnen. Und dann fällt dir vielleicht eine Pflanze auf und im Verlauf der Jahreszeit kannst du beobachten, wie sich diese Pflanze verändert. Bleibe auch mal stehen und nimm wahr: Was hat sie für eine Ausstrahlung? Was macht sie mit dir, wenn du bei ihr stehst? Oder vielleicht fällt dir auch auf, dass dir immer wieder ähnliche Pflanzen begegnen. Etwas, das wir hier in der Drogerie viel machen, ist, dass du zu uns kommst und eine Karte einer Pflanze ziehst. Vielleicht ziehst du dann die Goldrute, die wir für dich abfüllen, und du trinkst jetzt mal täglich eine Tasse davon und schaust einfach einmal, was das mit dir macht. Anfänglich hatten wir ein wenig Hemmungen, die Leute zum Kartenziehen zu animieren, weil es halt esoterisch rüberkommen kann. Doch es ist immer so schön, wie die Leute strahlen bei ihrer Karte, weil sie haben diese gezogen, es kommt von ihnen. Es ist eine Eigenleistung und ermächtigt dich, selbst auch auszuprobieren.
Man muss zuerst bei sich selbst ankommen.
Das finde ich einen sehr wichtigen Aspekt. Es muss von dir kommen und es ist ja alles schon da. Wir müssen lernen still zu werden und uns zuzuhören. Und diese Selbstermächtigung macht etwas mit dir: Ich habe diese Karte gezogen und ich weiss, was mir gut tut. Oder auch wenn in der Natur eine Pflanze mich anspricht, dann beschäftige ich mich mal mit dieser Pflanze und schaue, was sie mir sagen will. Oder eben auch das Umgekehrte: Etwas, das mich überhaupt nicht anspricht, hat ja oftmals auch wieder etwas mit mir zu tun. Es kann ein Schatten sein, in den ich noch Licht reinbringen darf. Das kann ja dann in eurer Arbeit wieder sehr hilfreich sein. Ihr unterstützt Menschen darin, sich selbst zu heilen und ihr habt die Tools wie Paracelsus, Astrologie, Anthroposophie dazu.
Wenn jemand sich mehr mit Paracelsus beschäftigen und seinen Geburtsherrscher herausfinden möchte, habt ihr da noch Tipps?
C: Wir haben gemerkt, dass die Nachfrage nach dem eigenen Geburtsherrscher gross ist. Darum gibt es bei uns im online Shop die Möglichkeit diesen ausrechnen zu lassen. Dazu bekommt man auch noch Hintergrundwissen. Auf unserer Webseite findet man auch sonst noch mehr Infos zu Paracelsus.
Langsam kommen wir zum Ende. Die erste Frage, die ich meinen Gästinnen immer stelle, passt super zu unserem Gespräch: Habt ihr im Moment – denn ich finde, das ändert sich auch immer wieder – eine Lieblingspflanze? Und wenn ja, welche und warum?
S: Ich habe ganz viele! Gerade mag ich die Brombeere sehr gerne. Diese Pflanze ist mir schon immer begegnet, weil ich viel im Wald bin. Sie überwuchert ja alles und weil sie an den Blättern und am Stil so dornig ist, lässt sie sich auch nicht gut entfernen. Sie kann sich überall so gut durchsetzen und für mich ist das ein Zeichen einer sehr starken Pflanze, die sich in den widrigsten Umständen behaupten kann. Die Brombeere ist eine Schutzpflanze und anscheinend haben früher auch die Hexen unter den Brombeeren geschlafen im Wald. (lacht.) Man sagt, wenn man unter der Brombeere durchläuft, bleiben die schlechten Energien an den Dornen hängen. Das fand ich auch ganz schön. Und so kommt diese Pflanze auch in unsere Rauhnacht-Räuchermischung, weil das Thema Schutz in dieser Zeit auch so wichtig ist. Wir dürfen mehr Platz einnehmen und die Brombeere unterstützt uns hier symbolisch. Wenn man an ihr riecht oder sie trinkt hat sie aber trotzdem etwas Liebliches. Sie hat sowohl Venus- wie auch Mars-Qualitäten. Diese Polarität finde ich spannend.
C: Bei mir ist es die Malve. Wir haben bei uns im Garten selbst auch Malven. Sie ist eine feine Pflanze mit solch schönen Blüten, aber dennoch ist sie sehr widerstandsfähig, denn sie blüht jetzt noch, obwohl sich die meisten Pflanzen bereits ins Erdreich zurückgezogen haben. Mein Sohn sagt immer, wenn wir uns im Garten mit der Malve beschäftigen: «Oh sie ist wie ein Kätzchen!» Die Blätter der Malve fühlen sich an wie ein Fell. Und sie ist eine sehr gute Heilpflanze. Wenn man zum Beispiel Halsschmerzen oder entzündete Schleimhäute hat, legt die Malve sich wie einen Film darüber. Sie hüllt einen ein und ist einfach so wohltäterisch, weil sie auch wieder eine Venuspflanze ist.
Wenn ihr für euch selbst in der Natur unterwegs seid, gibt es ein Ritual oder eine Praxis, die ihr gerne für euch macht?
S: Bei mir im Wald gibt es einen Baum auf einem Hügel und jedes Mal, wenn ich an ihm vorbeilaufe, bleibe ich einen Moment stehen, schliesse meine Augen und nehme seine Energie wahr. Ich fotografiere ihn auch alle paar Monate und schaue, wie er sich verändert.
C: Ich bin viel mit meinem Sohn unterwegs in der Natur, vor allem jetzt im Herbst. Mein Sohn hat solch gute Augen, er sieht jedes Nüsschen, jede Eichel, jede Kastanie. Wir sammeln viele Blätter und Früchte aus der Natur. Er lernt so jetzt schon sehr viel über die Natur. Die Natur zu beobachten, das Sammeln, zu Hause sich vielleicht noch mit dem zu befassen, etwas basteln, erdet uns beide sehr.
Ja, Kinder können uns hier sehr gut diese Achtsamkeit lehren. Ich bin Waldbade-Kursleiterin und dort sagen wir auch immer wieder: Stell dir vor, du bist ein Kind und du staunst einfach. Nimm diese Faszination eines Kindes mit in den Wald und entdecke ihn neu.
Die letze Frage ist noch: Wenn eine gute Fee zu euch kommen würde und ihr hättet einen Wunsch übrig für unsere Welt, die Menschheit, für die Natur, was würdet ihr euch wünschen?
C: Dass man die Natur als etwas wahrnimmt, das lebt und nicht nur als etwas, das man konsumieren kann. Ich wünsche mir, dass wir merken, dass das unsere Lebensgrundlage ist. Wir sind ein Teil davon. Wenn wir unsere Grundlage zerstören, zerstören wir uns schlussendlich selbst. Und diese Verhaltensweise spielt ja dann auch in anderen Bereichen mit: Wie du mit anderen, den Ressourcen, Worten umgehst. Ich wünschte mir viel mehr Achtsamkeit und Respekt vor der Umwelt.
S: Ja, dass die Menschen endlich erwachen! Ich würde mir wünschen, dass man mehr darüber nachdenkt, was man konsumiert. Vielleicht auch weniger von allem. Es müssen ja nicht alle Veganer:innen oder Vegetarier:innen werden, aber dass man sich überlegt, woher das, was ich konsumiere, kommt, welche Jahreszeit wir haben und dass ich jetzt im Herbst keine Erdbeeren essen muss. Und dass man dieses Bewusstsein vor allem auch den Kindern weitergibt und ihnen vorlebt, wie man zum Beispiel im Wald Pflanzen sammelt. Dass man nicht einfach alle Pflanzen nimmt. Ich finde es wichtig, dass man diesen respektvollen Umgang seinen Kindern lehrt.
Die Natur ist unser Daheim und diese Achtsamkeit und Wertschätzung ihr gegenüber wieder zu finden, ist so wichtig. Und um den Bogen zum Anfang unseres Gesprächs zu schlagen: Dieses Bewusstsein zu etablieren, um wieder zu spüren, was mir wirklich gut tut.
Gibt es noch etwas, das ihr zum Schluss gerne noch sagen möchtet?
S: Ja, das Kartenziehen und die Naturheilmittel schliessen die moderne Medizin nicht aus. Ich gebe gerne jemandem mit Kopfweh eine Schmerztablette, damit die Schmerzen weggehen. Aber ich gebe ihm dann noch einen Tee dazu oder versuche die Ursache der Kopfschmerzen herauszufinden. Immer nur natürlich zu behandeln muss ja auch nicht in jedem Fall sein. Ich finde, das darf Hand in Hand gehen. Wir dürfen von der modernen Wissenschaft auch profitieren. Paracelsus hat ein riesiges Werk erschaffen und das dürfen wir auch mitnehmen und ins Moderne integrieren.
C: Es gibt Menschen, die finden die Verbindung mit den Planeten natürlich Humbug. Aber auch ein sehr rational denkender Mensch kann daraus ziehen, dass die Signaturenlehre von Paracelsus eine Art Klassifizierung von Pflanzen ist. Es ist doch spannend zu erkennen, dass zum Beispiel dem Mars zugeordneten Pflanzen etwas fürs Immunsystem sind.
S: Und das ist ja auch wissenschaftlich erwiesen!
C: Genau. Man muss es ja nicht dogmatisch verfolgen. Aber man kann etwas daraus für sich mitnehmen.
Vielen lieben Dank für das schöne und inspirierende Gespräch! Ich finde es so spannend, wie ihr in eurer Arbeit ganz viele verschiedene Systeme zusammenbringt und ich hoffe, dass dieses Gespräch gewisse Menschen inspiriert, sich mit Paracelsus und ihrem eigenen Geburtsherrscher auseinanderzusetzen.
Mehr Informationen zu Paracelsus und der Drogerie Meer, sowie deren wunderbaren online Shop findet man unter https://www.drogerie-meer.ch